Ortsverein Lehe: einstimmig für Antrag für Bremerhavener Kurzstreckenticket

Veröffentlicht am 25.09.2018 in Ortsverein

Dominique Ofcarek

Leher SPD fordert zügige Wiedereinsetzung der Historischen Kommission

Lehe, 25.09.2018. Der SPD Ortsverein Lehe hat in seiner Mitgliederversammlung am Mittwoch (19.09.2018) einstimmig zwei Anträge beschlossen: Zum einen sprechen sich die Leher Parteimitglieder dafür aus, die Einführung eines Kurzstreckentickets im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN) für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in Bremerhaven voranzutreiben und umzusetzen. Darüber hinaus fordern die Mitglieder den Parteivorstand auf, die im Sommer aufgelöste Historische Kommission wieder einzusetzen.

 

Im Antrag zur Einführung eines Kurzstreckentickets, den der Ortsverein beim nächstmöglichen Parteitag der Bremerhavener SPD einbringen wird, wird die Stadtverordnetenfraktion aufgefordert, das Anliegen zu forcieren. „Zurzeit ist es in Bremerhaven nicht möglich öffentliche Verkehrsmittel für kurze Fahrten zu einem angemessen Preis zu nutzen. Fahrgäste sind gezwungen denselben Preis zu zahlen, wie Fahrgäste die von einem Ende der Stadt zum anderen Ende fahren. Der öffentliche Nahverkehr muss attraktiver gestaltet werden, denn nur so können wir die Menschen für die Nutzung dieser Verkehrsmittel begeistern“, erklärt Vorstandsmitglied Dominique Ofcarek, auf dessen Initiative der Antrag zurückgeht. Ofcarek, der im kommenden Mai auch für die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung kandidieren will,  ergänzte, Kurzstreckenfahrkarten könnten bereits nach den aktuellen Tarif-und Beförderungsbestimmungen des VBN in der Stadt Bremen, sowie  im Landkreis Osterholz erworben werden. „Hierbei zahlen die Fahrgäste für Fahrten von der Einstiegshaltestelle beginnend  bis zu drei weiteren Haltestellen einen Preis von 1,45 Euro.  Momentan beträgt der Fahrkartenpreis 2,50 Euro für Erwachsene und 1,25 Euro für Kinder bei Fahrten  innerhalb Bremerhavens und unabhängig der Haltestellenanzahl“, so der SPD-Politiker. Bei diesem System könne man nicht von einer attraktiven und gerechten Preisgestaltung sprechen. Der Anspruch einer Klimastadt müsse sein, Maßnahmen zu finden, damit die Menschen nicht als letzte, sondern als erste Wahl den öffentlichen Nahverkehr nutzten. „Für die Zukunft wäre ein Preis in Höhe von 1,45 Euro für Erwachsene und 0,62 Euro für Kinder bei Kurzstreckenfahrten die richtige Lösung“, ist sich Ofcarek sicher.

 

Im zweiten, ebenfalls einstimmig beschlossenen Antrag, beantragt der Ortsverein Lehe, der Unterbezirksparteitag der SPD Bremerhaven möge den SPD-Parteivorstand in Berlin auffordern, die Historische Kommission wieder einzusetzen. Diese war im Sommer vor allem aus Kostengründen aufgegeben worden. „Die Historische Kommission beim SPD-Parteivorstand fungierte seit 1982 als geschichtspolitisches und traditionsbewahrendes Gremium des SPD-Parteivorstandes. Ihre Einrichtung erfolgte auf Vorschlag des damaligen SPD-Bundesgeschäftsführers Peter Glotz, im Oktober 1981 stimmte der Parteivorstand unter der Führung von Willy Brandt für die Einrichtung. Die ursprüngliche Intention war die Stärkung der sozialdemokratischen Identität in einer für die SPD schwierigen Phase gewesen. Sie jetzt in dieser Zeit aufzugeben, ist ein vollkommen falsches Signal“, erklärte Ortsvereinsvorsitzender Swen Awiszus. Im Zuge der Diskussion über den NATO-Doppelbeschluss, Leistungskürzungen im Sozialbereich und den Schwierigkeiten mit dem damaligen Zu den Aufgaben und Zielen der Kommission gehörte neben der Wahrung der sozialdemokratischen Tradition die aktive Beratung des SPD-Parteivorstandes und anderer sozialdemokratischer Gremien in Fragen der Geschichts- und Erinnerungspolitik. Jährlich veranstaltete die Historische Kommission wissenschaftliche Foren zu verschiedenen (zeit-)geschichtlichen Themen. Die historische Dimension aktueller politischer Fragen stand hierbei im Mittelpunkt. Darüber hinaus veranstaltete sie Workshops für junge Nachwuchshistoriker/innen, die sich thematisch mit Aspekten sozialdemokratischer Geschichte befassen. Ebenso brachte sich die Kommission durch Stellungnahmen in aktuelle politische Debatten ein. „Wir gehen davon aus, dass sich Mittel und Wege finden lassen, eine aus materiellen Motiven begründete Aufgabe dieser wichtigen Instanz abzuwenden“, so Awiszus. In der Antragsbegründung heißt es abschließend: „Wenn man sich die Gründe für ihre Einrichtung 1981/1982 anschaut, erscheint es geradezu töricht, die Historische Kommission gerade in unserer aktuellen, von politischen Sinnbestimmungsfragen aufgeladenen Gegenwart abzuschaffen. Selten war die Historische Kommission so wichtig wie heute, wo neue Ideen für die Zukunft entwickelt werden müssen. Erfolgversprechend kann dieser Weg nur sein, wenn wir uns unserer Geschichte eindeutig bewusst sind. Daher brauchen wir die geschichtliche Aufarbeitung durch die Historische Kommission. Wir sind stolz auf unsere Geschichte, sie ist unsere Basis. Das soll auch weiterhin so bleiben.“

 
 

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