Freier Eintritt in Museen, Bäder, Eisarena und Zoo nur für Kinder aus Bremerhavener Einrichtungen

Bremerhaven, 08.07.2015.

In der Debatte um den kostenfreien Eintritt für Gruppen aus Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen in Bremerhavener Museen, Bädern, in der Eisarena und im Zoo am Meer hat die SPD-Fraktion in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung bekräftigt, dass diese Regelung ausschließlich für Kindergärten, -krippen und -horte sowie Schulen der Seestadt gelten soll: „Das Ziel ist, dass die Kinder unserer Stadt unsere Ein-richtungen kennenlernen sollen. Dazu wird es Beschlüsse der rot-schwarzen Koalition nach der Sommerpause geben, so dass das zeitnah Wirklichkeit wird“, erklärte Fraktionsvorsitzender Sönke Allers.

Der Vorschlag von Schul- und Kulturdezernent Michael Frost (parteilos), entsprechenden Gruppen nur nach Voranmeldung und außerhalb der Stoßzeiten kostenlosen Eintritt zu gewähren, bezeichnete Allers als zu bürokratisch und wenig zielführend. In den Ferien, also in der Hochsaison, seien keine Bremerhavener Schulen unterwegs, so Allers. Das müsse Herr Frost, selbst erfahrener Schulleiter und Fachdezernent, eigentlich wissen. „Wir wollen, dass die Bremerhavener Schulen selbst entscheiden, wann und wie oft sie Einrichtungen besichtigen. Wir vertrauen auf den Sachverstand der Fachkräfte in den Einrichtungen, die ganz gewiss auch ohne entsprechende Ansagen von oben wissen, dass es klug ist, außerhalb von Stoßzeiten z. B in den Zoo zu gehen.“

Für Allers sei es klar, dass das Aufsichtspersonal im Historischen Museum nicht angetastet werde: „Wir verzichten auf das Kassenpersonal, aber selbstverständlich müssen die Exponate beaufsichtigt werden.“ Freier Eintritt sei eine Möglichkeit zur Besuchersteigerung; Personalkosten in signifikanter Größenordnung ließen sich erst nach der Streichung einer der Direktorenstellen erzielen, wenn der Amtsinhaber in Pension gehe: „Die SPD-Fraktion wird sich die Besucherstatistiken der Museen der vergangenen fünf Jahre im Detail anschauen, die klare Aufschlüsselung muss Herr Frost liefern“, so der Fraktionsvorsitzende. Dann werde sich zeigen, ob wirklich die frühere Schließungszeit um 17 Uhr ausschlaggebend sei: „Wir können zur Zeit nur spekulieren. Vielleicht spielen ja auch weggefallene Besucherzahlen der „Gera“ eine Rolle, vielleicht der Wegfall der Atlanticum-Kombikarte nach dem Umbau – das muss näher beleuchtet werden.“ Das Argument alleine, touristisch werbemäßig nicht genug einbezogen zu werden, sei nicht ausreichend: Schließlich sei, so Allers, trotz schwieriger Haushaltslage in den vergangenen Jahren immer ein Etat für die Werbung und Attraktivitätssteigerung des Museums festgeschrieben worden. „Wenn der Gratis-Eintritt zu mehr Besuchern führt, sollte das alle Beteiligten freuen. Letztlich bleibt es aber auch eine Haltungsfrage, wie weit man sich als Museum selber zum Motor eines Entgegenstemmens macht oder sich im Strom einfach treiben lässt“, so Allers.