Am 12.11.2008 jährt sich zum 90. Mal die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland. Mit der Erlangung des Wahlrechtes war ein Meilenstein in der Geschichte des Frauenwahlrechtes erreicht. Und die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland ist mit der Geschichte der SPD und der Arbeiterbewegung verbunden.

Bilder der Suffragettendemo in der "Bürger" vor Karstadt können Sie sich [hier] ansehen.

In ihrem Erfurter Programm von 1891 hatte die SPD die Einführung des Frauenwahlrechts gefordert, das mit den ebenfalls geforderten Veränderungen des ungleichen Wahlrechts zu einem gleichen Wahlrecht für Männer und Frauen führen sollte.

Das am 30. Nov. 1918 von den Volksbeauftragten verabschiedete Wahlgesetz bestätigte den ersten Aufruf, so dass bei der Wahl zur Nationalversammlung am 18. Januar 1919 erstmals Frauen wählen durften und gewählt werden konnten. Für die MSPD zogen 19, für die USPD 3 Frauen in die Nationalversammlung ein.

Am 19. Februar sprach mit Marie Juchacz zum ersten Mal eine Frau in einem deutschen Parlament.

Heute ist nicht mehr vorstellbar, dass Frauen von der gesellschaftspolitischen Teilhabe ausgeschlossen waren. Es ist viel passiert. Auf dem Weg zur Gleichstellung sind viele Hürden überwunden sowie Rollenmuster aufgebrochen wurden. Jedoch bedeutet rechtliche Gleichheit auch heute noch keine Gleichstellung.

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland weiter hinterher was sowohl die Verdienstunterschiede von Frauen Männern gegenüber angeht, als auch in Bezug auf die Möglichkeiten der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Chancen auf Aufstieg und Karriere sind längst nicht zufrieden stellend und bei der Besetzung von Führungspositionen in Wirtschaft und Forschung gibt es noch viel zu tun.

Mit einer Suffragettendemonstration am 15.11.08 um 11.30 Uhr in der „Bürger“ vor Karstadt erinnert die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) an das Jubiläum 90 Jahre Frauenwahlrecht und fordert alle Frauen auf, sich auch heute weiter aktiv für die Gleichstellung einzusetzen.