Arbeitsplätze für Frauen fördern

Veröffentlicht am 18.06.2014 in Bürgerschaft

Seien es die Windenergie, der Logistikbereich oder die Häfen – in vielen Branchen entstehen neue Arbeitsplätze, auch durch staatliche Förderung. Besetzt werden sie am Ende allerdings vor allem von Männern. So lässt sich in aller Kürze die Antwort des Senats auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zusammenfassen, die heute im Landtag diskutiert wurde. „Wie schafft und sichert Wirtschaftsförderung Frauenarbeitsplätze?“ – unter dieser Überschrift geht es der SPD-Fraktion gerade nicht um traditionell Frauen zugeschriebenen Berufe, wie Krankenschwester oder Friseurin. Im Gegenteil: Gerade in den zukunftsorientierten Branchen sei es dringend geboten, dass auch Frauen zum Zuge kommen, betonte die gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sybille Böschen, heute in der entsprechenden Debatte zur Anfrage der SPD. Böschen: „Das Landesinvestitionsprogramm legt beispielsweise einen Hauptschwerpunkt auf traditionell männlich dominierte Branchen. Die Statistik spricht von 75 Prozent männlichen Beschäftigten in diesen Bereichen. Das entspricht nicht unserem Anspruch, Geschlechtergerechtigkeit im Handeln der öffentlichen Verwaltung umzusetzen.“ Dabei passe die Zielsetzung, mehr Arbeitsplätze für Frauen zu schaffen, eigentlich hervorragend zur Notwendigkeit, dem zunehmenden Fachkräftemangel vorzubeugen, so Böschen weiter. „Leider müssen wir aber feststellen, dass es nicht gelungen ist, das Potential der Frauen zufriedenstellend zu erschließen.“ Böschens Forderung ist daher klar: „Die Fachkräftestrategie des Senats tut gut daran, konkrete Maßnahmen zu entwickeln, die das Interesse an diesen Arbeitsplätzen insbesondere bei Frauen stärken, aber auch die personenbezogenen Dienstleistungsbereiche, die traditionell eher von Frauen nachgefragt werden, auszuweiten.“ Auch die Wirtschaftsförderung müsse in diesem Sinne ihren Beitrag leisten: „Es geht darum, das bestehende Geschlechterungleichgewicht in den unterschiedlichen Berufen zu beseitigen und Frauen stärker in die meist besser bezahlten Jobs der zukunftsorientierten Branchen zu führen.“ Dazu sei auch eine Überprüfung der bisherigen Förderkriterien für die Neuschaffung von Frauenarbeitsplätzen nötig. Darüber hinaus sieht Böschen aber auch die Wirtschaft in der Pflicht: „Unternehmen müssen sich öffnen und Frauen einladen, bei ihnen zu arbeiten.“ Dies beginne oftmals bereits bei der Stellenanzeige: „Untersuchungen zeigen, dass schon die Formulierung einer Ausschreibung darüber entscheidet, ob eine Frau oder ein Mann den Jobzuschlag bekommt – weil sich Frauen im Zweifel gar nicht erst bewerben. Sie fühlen sich zum Beispiel von Begriffen wie ‚zielstrebig‘ und ‚durchsetzungsstark‘ weniger angesprochen, weil diese mit männlichen Rollenerwartungen verbunden sind."

 
 

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